Am Samstag, den 30.03.2025, stand die zweite Gemeinschaftstour des Jahres auf dem Programm. Auf Grund der Wetterausichten – von Samstag auf Sonntag wurden 20 bis 30 cm Neuschnee in höheren Lagen prognostiziert – waren die Voraussetzungen nicht ganz optimal. Allerdings sagte der Wetterbericht eine kurze Besserung mit Aussicht auf Sonne für den Sonntagvormittag voraus. Zumindest sollte es trocken bleiben und wenn dann die Sicht mitspielt, sollten durchaus Abfahrten in unberührten Pulverhängen möglich sein.
Jetzt musste noch ein Ziel gefunden werden, welches mehrere Kriterien zu erfüllen hat. An erster Stelle steht natürlich die Sicherheit. D.h. die Route muss so ausgewählt werden, dass diese unter Berücksichtigung der aktuellen Lawinenlage sicher begangen und befahren werden kann, bzw. gilt es, das Risiko entsprechend gering zu halten. Auf der anderen Seite soll auch der Genuss und das Erlebnis nicht zu kurz kommen. Durch die bereits relativ hoch angestiegene Schneegrenze muss auch der Ausgangspunk entsprechend hoch liegen – oder man nimmt eine Aufstiegshilfe in Anspruch. Da in der Nacht auf Sonntag auch auf Sommerzeit umgestellt wurde hieß es eine Stunde früher aufstehen. Somit sollte das Ziel nicht allzu weit entfernt liegen, um nicht mehr Zeit im Auto als auf Tour zu verbringen. Nun galt es also dies alles in der Tourenplanung unterzubringen. Nach einem ausgiebigen „Brainstorming“ des Tourenwart-Teams hat sich der Hintere Daunkopf (3.225 m) mit Ausgangspunkt Mutterbergalm (1.760 m) als geeigneter Kandidat hervorgetan.
Also starteten am Sonntag um 06:30 Uhr sieben Bergretter – darunter ein Geburtstagskind – und ein Gast Richtung Stubaier Gletscher. Dort angekommen starteten wir bei mäßiger Sicht durch die Wilde Grube auf der Skipiste und zweigten dann in die Glarmergrube ab. Hier hieß es dann spuren, wobei wir nach ca. einer halben Stunde auf die Spur von zwei vor uns gestarteten Skitourengeher einschwenkten. Zur eingeschränkten Sicht gesellte sich nun auch noch der Wind dem aber mit einer zusätzlichen Schicht Funktionskleidung getrotzt wurde. Beim Daunjoch angekommen stießen wir auf die „Spurer“, bei denen wir uns standesgemäß bedankten und dann gemeinsam den weiteren Weg suchten. Trotz Unterstützung eines GPS-Tracks gerieten wir leicht von der Route, die normalerweise mit Ski bis auf den Gipfel führt, ab und entschieden uns die letzten einhundert Höhenmeter entlang des Südgrats zu Fuß zu absolvieren.
So erreichten wir nach kurzer Stapferei und insgesamt vier Stunden Gehzeit den Gipfel, der uns mit aufklarendem Himmel und Sonne belohnte. Da aber immer noch ein recht frischer Wind wehte, traten wir ein Berg Heil und hundert Fotos später den kurzen Abstieg zum Skidepot an.
Zu unserem Glück war die Daunjochbahn nicht in Betrieb und so konnten wir ungestört von Variantenfahrern aus dem Gletscherskigebiet unsere Spuren in den frischen Pulver legen. Trotz des Neuschnees musste die Abfahrtsroute mit Bedacht gewählt werden, da sich – für diesen Winter typisch – der eine oder andere „Shark“ unter der dünnen Schneedecke verbarg.
Die letzten Meter führen uns dann wieder über die Wilde Grube in das Skigebiet und zurück zum Parkplatz. Dort angekommen stand dann die letzte, aber nicht minder wichtige Entscheidung des Tages an, nämlich die Wahl des Lokals für das gemeinsame Mittagessen. So vertrauten wir auf die Expertise von Flo Falkner und kehrten talauswärts im „Volderauhof“ (Volderau, Neustift) ein. Dieser wartete mit ausgezeichneter regionaler Küche und gastfreundlicher Atmosphäre auf, und bildete somit den perfekten Abschluss einer durchwegs gelungen Ausbildungstour.
Nach ausreichender Energie- und Elektrolytversorgung stießen wir noch auf den Geburtstag von Robi an und machten uns anschließend auf den Heimweg nach Axams.