Unsere drei Anwärter David, Gerhard und Christian durften vor Kurzem den Winterkurs als ersten Teil der Grundausbildung im Ausbildungszentrum Jamtal absolvieren. Danke für den folgenden Bericht!
Nach einem gemeinsamen Frühstück in Galtür mit den Ausbildern und den Bergrettungskollegen aus den anderen Ortstellen machten wir uns alle auf den Weg zum Ausbildungszentrum der BR-Tirol im Gebiet der Jamtalhütte. Nachdem wir die 400 Höhenmeter und die Strecke von 10 Kilometern auf Skiern bewältigt und unsere Schlafkojen bezogen hatten, ging es am Nachmittag gleich mit der Ausbildung los. Als erstes stand Taktische Alpinmedizin in Theorie und Praxis am Programm. Während es draußen schneite, lehrte uns Markus Isser die folgenden Tage diese Thematik im Inneren der Hütte sehr lebhaft und anschaulich.
Am Montag und Dienstag ging es dann bei Sonnenschein und Neuschnee ins Gelände. In Gruppen aufgeteilt wurden uns die Lerninhalte Schnee- und Lawinenkunde, Spuranlage und Geländebeurteilung, LVS-Suche, Orientierung und Kartenkunde sowie einige Seiltechniken zur Kameraden- und Selbstrettung während der Skitouren beigebracht und am Abend die entsprechende Theorie wiederholt.
Am Mittwoch vertieften wir unser Wissen zu den unterschiedlichen Seiltechniken und dem Standplatzbau im Eis und haben die LVS-Suche, die am nächsten Tag geprüft wird, intensiviert.
Der Donnerstag war dann schon leider unser letzter Kurstag, aber deswegen kein bisschen weniger spannend – im Gegenteil, es standen zwei spannende Einsatzübungen an. Am Vormittag ging es um die organisierte Rettung, einen „kleinen“ Lawineneinsatz mit zwei Verschütteten sowie einen technischen Bergeeinsatz einer abgestürzten Person. Am Nachmittag übten wir den Ernstfall einer großen Lawine mit mehreren verschütteten Personen. Bei diesen herausfordernden Übungen konnten wir unser erlerntes Wissen anwenden und zeigen, was wir in den vergangenen Tagen gelernt haben.
Nach der Übung fand die Abschlussprüfung des Winterkurses statt, bei dem wir beweisen mussten, dass wir die LVS-Suche beherrschen, indem wir in einer vorgegebenen Zeit alle Verschütteten finden können, sowie wurde anhand von Kartenkunde unser Geschick in der Orientierung geprüft. Die Freude war groß, als alle die Prüfung geschafft haben und einer gemeinsamen Feier am Abend nichts mehr im Wege stand 😉
Ein bisschen müde, aber mit viel neuem Wissen und überglücklich, traten wir am Freitag nach dem letzten gemeinsamen Frühstück auf der Hütte (das übrigens wie die ganze Versorgung auf der Hütte ausgezeichnet ist) und dem gemeinsamen Hüttenputz die Heimreise an.
Es war wirklich eine schöne und lehrreiche Woche, sodass wir den Sommerkurs kaum noch erwarten können!