Gemeinschaftstour Albigna

Am Samstag, den 07.09.2024, um 05:00 Uhr war es so weit und wir starteten zu unserem Gemeinschaftsausflug ins schweizerische Bergell.

Wenige Stunden später dort angekommen, ging es fußmarschoptimiert mit der Seilbahn hoch zum eindrucksvoll gelegenen Albignasee des Ortes Vicosoprano in der Region Maloja, Graubünden. 

Nach kurzem Fußmarsch zum Stausee teilten wir uns auf und eine Seilschaft erklomm die dort beeindruckend ausgesetzte und 2476m ü.M. hohe prominente Felsnadel „Fiamma“ aus Granit, die zum Wahrzeichen des Bergells geworden ist und eine sehr schöne Kletterei bietet. Der alpine Abstieg per Abseilvorgängen und Abklettern im schroffigen Gelände bot einen ebenso hohen Erlebniswert, wie die schöne Kletterei im bestem Bergeller Granit und nicht ohne Grund ist die Route, über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und beliebt bei vielen Freunden der steilen Granitkletterei.

Die anderen beiden Seilschaften gingen zuerst zur sehr gut geführten Albigna Hütte und meldeten sich dort offiziell an, deponierten im Schlaflager die jeweilige zur Übernachtung dienende Ausrüstung. Um keine Zeit zu verlieren und den Tag gut nutzen zu können, stiegen wir wenig später nur mit Klettermaterial und leichtem Gepäck zum Einstieg des Südgrates des Piz Balzet. 
Mit Halbseilen, Karabinern, Sicherungsmaterial, Camalots und Klemmkeilen ausgestattet, starteten wir über teilweise sehr spärlich und klassisch abgesicherte Passagen in bestem Granit mit Platten, Felsschuppen, Rissen, Steilstufen über den ausgesetzten 9 Seillängen umfassenden Grat zum Gipfel des Piz Balzet (2869m), der entsprechende alpine Fähigkeiten in der Routenfindung und Kenntnisse in der Seilhandhabung erfordert. 
Der Abstieg über schmale ausgesetzte Felsbänder inklusive Abklettern im Blockgelände durch Granitplatten und zwei Abseilvorgängen war überdies geprägt von schönen Erfahrungen im exponierten alpinen Gelände. Südseitig bot sich bestes Wetter und fast dramatisch schön staute sich der Nebel nordseitig an den steilen Wänden und wir mittendrin.

Zurück bei der Albigna Hütte erahnten wir schon den drohenden Wetterumschwung, nach dem Abendessen planten wir daher den nächsten Tag mit einigen kurzen Klettermöglichkeiten im Hüttengebiet, da das Eintreffen der Schlechtwetterfront trotz Recherche in mehreren Quellen nicht exakt vorgesagt werden konnte. 
Bei der Tagwache um 06:00 am Sonntagmorgen wurden wir dann eines Besseren belehrt, keine Quelle behielt recht und es regnete kurz darauf kräftig, somit blieb uns nur der Abstieg, verkürzt durch die Seilbahn ins Tal und die weitere Heimfahrt nach Axams. 

Der Ausflug war trotz der witterungsbedingten Kürze, sehr schön und wir waren uns alle einig, dem Gebiet unbedingt weitere Besuche abstatten zu wollen.

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