Grundkurs Sommer 2025

Herzliche Gratulation an Felix zum Abschluss seiner Ausbildung zum Einsatzbergretter

Am Freitag starteten wir in Galtür, von dort aus ging es mit dem Rad hinauf zur Hütte. Ein sportlicher Auftakt, der uns direkt in die richtige Stimmung brachte. Nach einem stärkenden Mittagessen begannen wir ohne große Pause mit dem medizinischen Teil der Ausbildung. Zunächst stand der Bodycheck nach dem ABCDE Schema auf dem Programm. Anschließend trainierten wir verschiedene Verbandstechniken, die Anwendung der Israeli Bandage sowie den richtigen Einsatz eines Tourniquets. Den Tag ließen wir mit einem Vortrag zum Thema Unterkühlung ausklingen.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der taktischen alpinen Notfallmedizin. Am Vormittag übten wir den Umgang mit Vakuummatratze, Beinschiene, Schaufeltrage und Bergesack. Danach suchten wir uns oberhalb der Hütte einen geeigneten Platz, um dort praxisnah das Wärmemanagement zu trainieren. Nach einer kurzen Pause arbeiteten wir in Kleingruppen weiter und spielten verschiedene Einsatzszenarien durch.

Am Sonntag ging es mit weiteren Übungen im Gelände weiter. Wir trainierten unterschiedlichste Verletzungssituationen und arbeiteten in Teams an ihrer Versorgung. Am Nachmittag stellten wir unser Wissen in einem kleinen Wettkampf unter Beweis. In Gruppen traten wir gegeneinander an. Es ging um eine signierte Rettungsdecke unseres Hüttenkochs Vinzenz.

Am Montag übernahmen die Bergführer das Programm. In Gruppen vertieften wir Knotenkunde, Sicherungstechniken und behelfsmäßige Kameraden- und Selbstrettung. Am Nachmittag kletterten wir eine kurze Mehrseillänge, bevor wir den Tag entspannt im nahen Klettergarten ausklingen ließen.

Am Dienstag stand die Tour auf die Bergretterspitz auf dem Programm. Zunächst führte der Weg über einen steilen Gletscher, anschließend folgte eine abwechslungsreiche Gratkletterei im fünften Schwierigkeitsgrad. Den Abschluss bildete ein luftiger Abseiler. Ein fordernder, aber rundum gelungener Tag mit großartiger Aussicht und alpinem Charakter.

Der Mittwoch war ganz der Bergetechnik gewidmet. Nach einer Einführung in die sogenannte Maestro Technik und den Umgang mit der Gebirgstrage arbeiteten wir mit verschiedenen Methoden der Mikrobergung. Sowohl mit statischen Reepseilen als auch mit dynamischen Einfachseilen setzten wir die Abläufe Schritt für Schritt um. Am Nachmittag folgten Einsatzübungen im Gelände, bei strömendem Regen, was die gesamte Situation besonders realitätsnah machte.

Am Donnerstag trainierten wir zunächst Funktechnik und den Ablauf einer schnellen Crashbergung. Am Nachmittag begann der erste Teil der Abschlussprüfung. Nach einem schriftlichen Theorieteil wurde die praktische Umsetzung des Seilschaftsablaufs überprüft. Dabei galt es, einen Nachsteiger mithilfe eines Flaschenzugs sicher nachzuziehen.

Am Freitag folgte der zweite Teil der Prüfung. Der Fokus lag auf medizinischen Maßnahmen und dem vollständigen Aufbau einer funktionierenden Bergetechnik. Danach folgte ein ganz besonderes Highlight. Wir wurden mit dem Hubschrauber auf einen Gletscher gebracht, suchten dort eine geeignete Spalte und trainierten die Spaltenbergung unter realistischen Bedingungen. Zum Abschluss übten wir das Ein- und Aussteigen in den schwebenden Hubschrauber – eine eindrucksvolle Erfahrung, die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird. Am Abend feierten wir gemeinsam das Bestehen der Prüfungen und blickten auf eine intensive Woche zurück.

Am Samstag hieß es Abschied nehmen. Nach dem Hüttenputz machten wir uns auf den Weg zurück ins Tal. Ich habe viel gelernt, neue Menschen kennengelernt und gemeinsam herausfordernde, spannende und lehrreiche Tage erlebt. Eine Woche, die mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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